Eine aktuelle Studie der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zeigt gravierende Mängel bei beliebten KI-Chatbots wie ChatGPT, Claude und Gemini. Demnach sind bis zu 40 % der Antworten dieser Systeme fehlerhaft oder frei erfunden – inklusive falscher Quellenangaben.
Die EBU, ein Zusammenschluss von 68 öffentlich-rechtlichen Sendern aus 56 Ländern, testete die Zuverlässigkeit der Chatbots mit hunderten Faktenfragen. Besonders problematisch: Die KI-Systeme erzeugen sogenannte „Halluzinationen“, also scheinbar plausible Aussagen, die jedoch faktisch falsch sind. Ursache sind veraltete Trainingsdaten und die statistische Wortgenerierung ohne echtes Faktenverständnis.
Die Folgen sind weitreichend: Falschinformationen verbreiten sich über soziale Medien, Schüler übernehmen erfundene Inhalte in Arbeiten, und Bürger treffen politische Entscheidungen auf Basis falscher Angaben. Besonders gefährlich ist, dass viele Nutzer den Chatbots blind vertrauen und deren Fehler nicht erkennen.
Auch seriöse Medien leiden unter der Entwicklung: KI-Systeme behaupten regelmäßig, ihre Informationen stammten von ARD, ZDF oder der tagesschau – obwohl diese nie darüber berichtet haben.
Die EBU fordert daher klare Regeln im Umgang mit KI: Informationen stets gegenprüfen, etablierte Medien bevorzugen und Medienkompetenz fördern. Denn bis die Technologie verlässlicher wird, bleibt menschliche Recherche unverzichtbar.


