Die BigBrother Awards zeichnen jährlich Unternehmen, Behörden und Institutionen aus, die besonders negativ durch Datenschutzverletzungen und Überwachung auffallen. Die Oscars für die Datenkraken wurden dieses Jahr zum 25. Mal durch Digitalcourage, Chaos Computer Club, DVD – Deutsche Vereinigung für Datenschutz und weiteren Partnern verliehen. Die Preisträger 2025:
1. Alexander Dobrindt (Bundesinnenminister)
Kategorie: Behörden und Verwaltung
Für sein geplantes Sicherheitspaket mit Gesichtserkennung durch Anbieter wie Clearview AI und PimEyes sowie der Einführung der Überwachungssoftware Palantir. Die Jury sieht darin einen Schritt Richtung Überwachungsstaat.
2. Google
Kategorie: Technik
Für den KI-Assistenten Gemini, der auf Android-Geräten vorinstalliert ist und umfangreiche Nutzerdaten sammelt – inklusive privater Chats – zur KI-Trainingszwecken, ohne transparente Zustimmung.
3. TikTok
Kategorie: Social Media
Wegen Datenschutzverstößen, Verbreitung von Fake-News, Hatespeech und manipulativen Algorithmen, die besonders Jugendliche beeinflussen. Kritik auch an der Zensurpraxis der chinesischen Version Douyin.
4. Verwaltungsgericht Hannover & Bundesarbeitsgericht
Kategorie: Arbeitswelt
Für Urteile, die die Überwachung von Amazon-Mitarbeitern erlauben und Betriebsräten Mitbestimmungsrechte verweigern – ein Angriff auf demokratische Arbeitnehmerrechte.
5. Bürokratieabbau
Kategorie: „Was mich wirklich wütend macht“
Kritik an der politischen Rhetorik des Bürokratieabbaus, der in Wahrheit Verbraucherschutzgesetze abbaut und US-Techkonzernen entgegenkommt. Die Jury warnt vor einem Ausverkauf europäischer Digitalgesetze.
6. iPads in Schulen & WhatsApp-Ausgrenzung
Kategorie: „Jung und überwacht“
Jugendliche kritisieren den Zwang zur Nutzung bestimmter Geräte und Apps im Schulalltag, was zu sozialer Ausgrenzung und Datenschutzproblemen führt.


